Dienstag, 4. Januar 2011

Caplos zu ISK gekommen! (27.12.2010)

Rev Ilo sitzt nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit in der „Revelation“, einer kleinen verlässlichen Frigatte vom Typ Probe. Sie ist speziell zum Erscannen von Schiffssignaturen ausgelegt und kann mit einigen technischen Raffinessen aufwarten. Doch das sonst so geschätzte Schiff scheint ihr mit jeder Minute kleiner und kleiner. Sämtliche erscannten Schiffe waren nicht auf ihre Provokationen eingegangen, ganz gleich ob Marauder- oder Schlachtschiff – Klasse, und hatten ihr nur spärliche Beute zuteil werden lassen.

Die akzent- und tonlose Stimme des Bordcomputers gibt ihr jedoch etwas, worauf sie sich konzentrieren konnte. „Sigantur empfangen, Schlachtkreuzer – Klasse“ Die Augen der jungen Pilotin leuchten vor Vorfreude. „Na wenigstens etwas.“ denkt sie nicht ohne Spott. Routiniert nimmt sie einige Feinabstimmungen vor und wird wenige Herzschläge später mit einem hellen Signal belohnt.

<<<SIGNALSTÄRKE: 100% - SCHIFFSTYP: HURRICANE>>>




Die Lippen der Frau formen sich zu einem Lächeln. „Na, das kann ja was werden...“ Voller Vorfreude lädt sie die Koordinaten in den Schiffscomputer und initialisiert den Warp – Antrieb.
Der Flug endet an einem Beschleunigungstor. Ein rascher Blick auf den Richtungsscanner zeigt keine Signaturen in der näheren Umgebung – die Luft ist rein. Rev loggt sich in das Tor und springt mitten in das Getümmel einer Weltraumschlacht.


Jetzt geht alles sehr schnell. Das Display zeigt die Informationen über den Piloten an. Khaymann Draven, keine 9 Monate Flugerfahrung, Mitlgied einer 35 Mitglieder starken Trader Corporation. Der Lokal ist sauber, er ist allein. „Perfekt! Hoffentlich beißt er an...“ Während Rev Ilo sich an Wracks des Piloten zu schaffen macht, ertönt die akustische Aufschaltwarnung.
Richtungsscan und Lokal zeigen noch immer keine feindlichen Ziele.


„Wollen wir doch mal sehen, ob Khaymann seine Waffen sprechen lässt.“ Noch während sich dieser Gedanke formt, leuchtet die Schildanzeige grell rot auf. Der fremde Pilot feuert aus allen Rohren und zwingt die Energie der Schilde in die Knie. Die mittelschweren Geschosse zerreißen die schwache Panzerung und auch der routiniert eingeleitete Warp zur Station kann die Zerstörung der kleinen Frigatte nicht mehr verhindern. Die dritte Salve lässt das kleine Schiff in einem Feuerball verglühen und hinterlässt nur Trümmer und die intakte Pilotenkapsel.


Auf den Weg in die Station prüft Rev ein weiteres Mal den Lokal – alles ruhig. Die Hurricane steht schon bereit und die endlosen Sekunden des Abdockens werden spätestens mit dem Donnern der Geschütze entschädigt sein. Rev warpt direkt zum Gate, Richtungsscan und Lokal zeigen sich noch immer jungfräulich und rein. Sie springt und schaltet ihr Ziel auf, sobald der Warp ihre Instrumente wieder frei gibt – doch Khaymann ist schneller, er flieht.


„So ein Dreck! Haut einfach ab der Bastard!“ schreit sie, ihrem Ärger freien Lauf lassend, und warpt erneut die Station an. „Wäre doch gelacht, wenn ich dich einfach so entkommen ließe.“ knurrt sie, an der Hoffnung fest haltend.


Der Lokal verrät, das Khaymann sich noch im System befindet, doch auf beiden Stationen im System fehlt jede Spur von ihm. Die Gedanken der jungen Pilotin streben der einzigen, aber durch und durch unsinnigen Erklärung entgegen. „Er wird doch nicht wieder an seine Ausgangskoordinaten zurück gekehrt sein... das wäre zu einfach!“ Rev folgt ihren Instinkten in den Warp und traut ihren Augen nicht, als sie Khaymann sich dem Tor nähern sieht. „Dieses Mal entwischst du mir nicht!“ Ihre Stimme gleicht fast schon einem Knurren und ihre Augen leuchten vor Erwartung.


                     <<<ZIEL AUFGESCHALTET>>>
            <<<WARP-SCRAMBLER  AKTIVIERT>>>


Die Falle ist zugeschnappt. Der Orbit gesetzt. Die Autocannons hämmern ihre Tod bringende Ladung gegen die Schilde des Gegners. Kampfdrohnen werden gestartet, der Webiefire und die Neutralisatoren laufen auf konstantem Niveau. Lokal und Richtungsscann geben noch immer keinen Anlass zur Sorge - alles läuft nach Plan. Die Gegenwehr wird größer, als Khaymann auf die verspätete Idee kommt, seine Drohnen zu starten.
Rev Ilos Schilde geben dem andauernden Beschuss schließlich nach und brechen zusammen. Die Panzerung beginnt bereits zu schwinden und das Dröhnen der einschlagenden Geschosse lässt ihren Körper erzittern. Bei Khaymann sieht es jedoch wesentlich schlimmer aus. Die Neutralisatoren arbeiten zuverlässig und machen seine Reparaturmaßnahmen zunichte. Doch plötzlich ertönt die modulierte Stimme des Schiffscomputers.


„Warnung! Energieniveau kritisch. Abschaltung aller nicht lebenswichtigen Systeme steht bevor.“


Ein ungläubiger Blick auf die Energieanzeige bestätigt Rev Ilo einen schweren Fehler begangen zu haben. Ihr Cap zeigt nur noch einige schwache Balken und die Booster arbeiten nicht mehr, weil die notwendigen Ladungen dafür fehlen. „Das kann doch nicht wahr sein!“ flucht Rev, um sich gleich darauf wieder zu beruhigen „Verdammt, dann muss ich wohl improvisieren!“ Sie öffnet einen Kanal und kleidet ihre Stimme in ein Kostüm kaltblütiger Teilnahmslosigkeit.


(Kopie des Chats:)


Rev Ilo: 30 M
Khaymann Draven: stop shooting
Khaymann Draven: thats all i got
Rev Ilo: ok


Ein Blick auf das Konto verrät eine Überweisung von 25 Millionen  ISK. - eine akzeptable Summe für eine Hurricane.




Einzig und allein die Waffentürme gilt es noch manuell zu deaktivieren. Sämtliche anderen Systeme sind im Moment der Überweisung offline gegangen.
"Ein Glück, dass das Timing funktioniert hat!"
Mit diesem Gedanken springt Rev ein letztes Mal durch das Tor, um die verwertbaren Überreste ihrer Ausrüstung aus dem Wrack ihrer Probe zu bergen und es danach zu zerstören. Noch bevor sie die Andockprozedur einleitet, öffnet sie einen geheimen Kanal und bestellt ihre „Schwestern“ zu einem Treffen – immerhin gibt es etwas zu feiern.

Intro

Es heißt, dass Worte mächtiger seien als Waffen.
Als ich noch jung und unerfahren war, hauchten mir Worte wie 'Einigkeit', 'Gerechtigkeit' und 'Freiheit' Mut, Kraft und die Zuversicht ein, dass sich einst alles zum Guten wenden ließe. Für Mein Volk, meinen Stamm, meine Familie – und für mich. Doch immer öfter mischten sich auch Worte wie 'Herrschaft', 'Macht' und 'Überlegenheit' in die Reden derer, denen ich bis in meinen Tod zu folgen bereit gewesen war. Immer wieder focht ich Kämpfe mit meinem Gewissen aus, da ich spürte, dass diese Worte nicht die meinen gewesen wären, hätte ich den Mut besessen meine Stimme zu erheben. Ich hoffte darauf, das jemand kommen würde, um die einander streitenden Stimmen und Meinungen, die unser Volk teilten, zu vereinen. Jemand, dessen Stimme nicht durch Zwischenrufe, Schreie und Flüche übertönt werden konnte.
Ich versuchte mir darüber klar zu werden, was es war, dass wie ein Keil zwischen unserer Gegenwart und unserer Zukunft saß und uns an dem Erfüllen unserer Bestimmung hinderte. Mit viel Ausdauer, Hingabe und Einfühlungsvermögen nahm ich mich jener kleinen Gruppierungen und ihren Führer an, deren Ziele beinahe deckungsgleich erschienen, deren gegenseitige Auffassung zu deren Erfüllung jedoch wieder und wieder sinnlos Menschenleben kosteten. Manchmal gelang es mir, einige von ihnen um einen Tisch zu versammeln und auf sie einzuwirken. Doch meine Stimme versagte an den entscheidenden Worten. Man verspottete mich und mein Bemühen: Man  nannte mich Verräterin, Spalterin und Schlampe – und das nur, weil ich versuchte es jedem Recht zu machen, mich für jeden krumm machte.
Ich stand bereits am Abgrund, lauschte nur noch halbherzig den Hasspredigten verblendeter 'Propheten', deren ihre eigene Stellung innerhalb der minmatarischen Republik wichtiger waren, als der Stand ihres Volkes im Universum. Ja, ich war bereit aufzugeben - mein Volk, seine Zukunft und mein Leben... doch dann kam der Donner.
Mitten in einer dieser hetzerischen Reden rollte er über den Himmel, der die Farbe geronnenen Blutes angenommen hatte. Doch anders als es so oft der Fall war, verebbte er nicht hinter dem Horizont, verlief sich nicht zwischen den Bergen, Tälern und Wäldern – im Gegenteil. Er schien anzuschwellen, über sich selbst und den Planeten hinaus wachsen zu wollen. Der Boden bebte, die Wände erzitterten unter den unsichtbaren Fausthieben und die Menschen um mich herum drückten sich wie Käfer auf den kalten, harten Boden. Ich sah Furcht in ihren Gesichtern und empfand plötzlich Abscheu vor meinesgleichen. Selbst der Redner – sein Name ist Rauch im Sturm – duckte sich und blickte furchtsam aus den hohen Fenstern, die den Blick auf einen von Blitzen zerrissenen und Sturm umwölkten Himmel freigaben.
Mit wackeligen Beinen stand ich auf, blickte mich um und sah, ich war nicht allein. Drei andere junge Frauen blickten voller Abscheu auf die Gestalten zu ihren Füßen. Ihre Blicke kreuzten sich, kreuzten die meinen und wie auf einen stummen Befehl hin, wandten wir uns der Tür zu, um dem Sturm zu begegnen.
Dies alles ist noch nicht allzu lange her und doch erscheint es mir, wie eine Ewigkeit.
Worte sind mächtiger als jede Waffe heißt es. „Wirklich?“ frage ich. Wenn man eine Gemeinschaft bildet, Vertraute um sich sammelt und jedem Einzelnen dadurch die Freiheit gegeben ist, sich selbst so zu entfalten, wie es das Herz begehrt, braucht es keine Worte. Niemals könnten Worte ausdrücken, was mich mit diesen drei Frauen – meinen „Schwestern“ -  verbindet.
Doch könnten Worte es beschreiben, so würde sie niemals jemand übertönen können. Denn unsere Sprache ist der DONNER! Der aus den Tiefen des Alls hervor rollende, Tod speiende und alles vertilgende Donner unserer Autokanonen, dem bisher noch niemand widerstehen konnte. Wir sind frei. Wir nehmen uns, was wir wollen. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig. Und wir gestalten unsere Zukunft nach unseren eigenen Vorstellungen. Und wenn wir deswegen in euren Augen dreckige Schlampen sind, dann brüllen wir euch entgegen „Ja verdammt! Und wir sind stolz darauf!"

Denn wir sind der Donner, vor dem ihr euch duckt!

Auris LasTohur, Gründerin der 'Thunder Sluts'